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Sensibles Grün

Umdenken ist angesagt: Wir haben bereits mehrfach darüber berichtet, dass sich unser Umgang mit Grünflächen in Zeiten des Klimawandels geändert hat. Neben dem Wechsel von Rasen zu artenreichen Wiesenflächen, geht es auch um verringerte Mähintervalle und ein nachhaltiges Regenwassermanagement. Im Folgenden haben wir zwei aktuelle Themen für Sie aufgearbeitet. Sie zeigen, wie wichtig es ist, mit bepflanzten Flächen wertschätzend umzugehen, sie zu sichern und ihre Qualität zu verbessern, denn sie leisten
einen unerlässlichen Beitrag für das Kleinklima in Ihrer Wohnumgebung.

Vandalismus auf Grünflächen
In einigen Quartieren kommt es immer wieder zu starker Überfahrung der Grünflächen in unmittelbarer Umgebung der Häuser. Gerade im Frühjahr mit seinen starken Regenfällen weicht der Boden besonders auf. Wenn Fahrzeuge dann über den Boden fahren, entstehen tiefe Fahrspuren. In diesen Bereichen sind die Wurzeln des Grases zerstört. Außerdem wird der Boden verdichtet. Beides vermindert oder verhindert das Nachwachsen von Gras. Es bleibt meist auch nicht bei einer Fahrspur, es folgen weitere Autofahrer, die den kurzen Weg nehmen, sodass die Wiesen großflächig zerstört werden.

Große Schäden an Wiesen und Bäumen
Wenn die schweren Fahrzeuge über den Boden fahren, leidet nicht nur die sichtbare Grasnarbe. Auch die tiefer liegenden Bodenschichten mit den Feinwurzeln der Bäume werden in Mitleidenschaft gezogen. Das schädigt die angrenzenden Bäume manchmal so stark, dass sie absterben.

Hohe Kosten bei der Wiederherstellung
Durch diese mutwillige Zerstörung entstehen der GAG jedes Jahr hohe Kosten: Eine Baumfällung und Neupflanzung kommt auf rund 2.000 Euro, die Wiederherstellung eines Quadratmeters Wiesenfläche beträgt 12 bis 14 Euro. Wir werden diese Beträge zukünftig von den Verursachern einfordern!

“Wir haben bei Neupflanzungen bereits großenteils umgestellt und setzen
verstärkt auf hitzeresistente Bäume. Trotzdem hatten wir in den vergangenen Jahren große Verluste bei Jungbäumen zu verzeichnen, weil sie unter Wassermangel litten. Das Pilotprojekt ist eine Chance, mit einer ganz einfachen Methode die Vitalität der grünen Riesen zu stärken und zu erhalten.“ sagt Dagmar Wolpert, GAG-Grün- und Grauflächenmanagement

Nachhaltiges Regenwassermanagement
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMBU) hat eine Vielzahl konkreter Maßnahmen vorgeschlagen, um Freiflächen in Innenstädten wassersensibel zu entwickeln. Eine davon ist, Regenwassermanagement künftig stärker auf Rückhalt und Verdunstung auszurichten. Die Kombination von Versickerung und Stadtgrün entspricht diesem Ansatz.

Neue Ideen für die Bepflanzung
Üblicherweise werden Sickermulden mit Rasen oder Bodendeckern bepflanzt. Bäume wurden dort bislang nur in Ausnahmefällen gesetzt. Sickermulden befinden sich an
Stellen, an denen Regenwasser nicht in die Kanalisation, sondern in die Oberfläche abgeleitet wird, damit es dort vom Boden aufgenommen werden kann und weiter zur
Verfügung steht. Erfahrungen in anderen Kommunen zeigen, dass aufgrund der besseren Versorgung mit Regenwasser das Baumwachstum und die Wurzelentwicklung in
Sickermulden gefördert werden. Umgekehrt ist nach aktuellen Erkenntnissen auch keine reduzierte Versickerungsfähigkeit durch die Baumwurzeln zu bemerken.

Pilotprojekt in der Gartenstadt
Die GAG hat jetzt in der Karlsbader Straße 43 ein Pilotprojekt gestartet. Neben der neuen Parkfläche sind dort eine Sickermulde von rund 420 Quadratmetern angelegt und 17 Bäume hineingesetzt worden.